Mittwoch, 19. Dezember 2007

Verspaeteter Bericht vom 19.12.

Nachdem wir kurz vor unserer großen Rundreise stehen bzw sie genau genommen schon begonnen haben (sind schon in Tukuyu), haben wir uns gedacht, dass wir uns nochmal kurz melden und über die letzten Wochen in Manow berichten.
Die wichtigste Meldung gleich mal vorweg: Wir haben uns dazu entschieden, nicht wie geplant im Februar zurückzukommen, sondern bis April zu verlängern! Die Gründe dafür sind zahlreich! Ausschlaggebend ist aber, dass wir es beide unser Leben lang bereuen würden, wenn wir die Zeit hier nicht voll ausnutzen würden(unser Flugticket ist bis April gültig!). Allerdings werden sich unsere Wege ab Ende Januar trennen, da Anja nach Iwambe geht um dort in einem Waisenhaus (mit Montessori-Kindergarten und Schneiderei) zu helfen und Franzi weiter in Manow unterrichtet. Nachdem das aber keine rießen Entfernung ist, werden wir uns an den Wochenenden immer noch häufig sehen! ;-)
So, nun aber zu den vergangenen Wochen und unserer Adventszeit in Afrika!
Auf der Heimfahrt von unserem 1-wöchigen „Urlaub“ in Ruaha und Mbeya waren wir auf einer traditionellen tansanischen Hochzeit in Tukuyu. Das zu erleben war zwar echt eine interessante und schöne Erfahrung, aber der wenige Schlaf der vergangenen Woche hat dann doch zu einem nur sehr kurzen Aufenthalt geführt..;-)
Zurück in Manow haben wir, bzw vor allem Anja, mit so allerlei Wohnungsverschönerungen angefangen, sodass wir jetzt einen wunderschönen Wandkalender haben, sowie aufgehängte Fotos, Postkarten etc., eine frisch gestrichene Küche und Kiswahelivokabeln auf allem, was so rumsteht und -hängt. Was eine detailliertere Beschreibung wert ist, war unsere Küchen-Sreich-Aktion! Abgesehen davon, dass es schon eine ganz schöne Arbeit ist, mehrere Schichten Ölfarbe von der Wand abzubekommen und die Wände neu zustreichen, erschwerten uns unsere zur Verfügung stehenden Mittel die Arbeit noch zusätzlich. Sie umfassten nämlich genau 2 Schleifpapiere, ein Messer, eine Aufraubürste, eine große Farbrolle und eine kleine (die aber nach einer halben Wand in ihre Einzelteile zerfallen ist), einen Pinsel sowie zu wenig Klebeband, sodass wir unsre Hände auch noch mit dem Lösungsmittel verätzen durften während wir die Farbreste entfernten! Also, Heimwerken in Afrika ist auf jeden Fall auch eine ganz besondere Erfahrung!;-)
Eine weitere „ganz besondere“ Erfahrung ist, tansanische Gäste zu haben und natürlich haben wir auch diese gemacht! Als zwei Pastorinnen der Diozöse die Schule besuchten, um so etwas ähnliches wie Evaluation zu machen und einige Dinge zu kontrollieren, wohnten sie nämlich für zwei Tage bei uns. Rücksichtnahme, wenn andere schlafen bzw schlafen wollen, kennen sie nicht wirklich, dafür wissen sie umso besser, wie man sich gut bedienen lässt..
Aber auch dass gehört einfach zu Tansania dazu!;-)
Weitaus positiver erlebten wir unsere Weihnachtszeit bisher hier! Dank der Familie Hoffmann bzw hauptsächlich Susanne, sind wir zu dem Vergnügen gekommen, in Afrika Plätzchen backen zu dürfen und das war wirklich ein besonderes Erlebnis! Angefangen damit, dass wir im Trägershirt gebacken haben, über Erdnüsse mahlen und frische Kokosnüsse raspeln bis zu jeder Art von Improvisation bezgl. der Zutaten, war es ein unglaublicher und unvergsslicher Spaß! So hatten wir am Ende Zimtsterne, -monde und -herzen, Schokokugeln, Vanillekipferl,Spitzbubn und Kokosmakronen, die wir allerdings in weniger als einer Woche verputzt hatten! Neben einer Weihnachts-CD von Kai haben uns auch die Pakete unserer Mütter, gespickt mit Baumkuchen, Marzipanschokolade &- kartoffeln, Tee sowie Adventskalendern die Adventszeit entscheidend verschönert! Darüber hinaus haben wir seit der Abreise der Hoffmanns in Richtung Deutschland auch noch einen Adventskranz und die momentane Regenzeit trägt auch noch einen kleinen Teil zu einer afrikanischen Weihnachtsstimmung bei!
Selbstverständlich haben wir in den vergangenen Wochen aber auch gearbeitet, dafür sind wir ja (unter anderem ;-) )auch da!
Franzi hat jetzt bisschen weniger Stress als vor unserem „Urlaub“, weil Form VI im Moment wegfällt und auch nach unserer Reise nur noch zweimal wöchentlich Prüfungsvorberitung hat, was aber durchaus angenehm ist. Für die Form V durfte sie aber sogar die Zwischenprüfung stellen uns korrigieren, was allerdings unsere Abreise verzögert hat.
Anja hat es tatsächlich geschafft, innerhalb von nur 3 Tagen mit einer Gruppe, mehr oder weniger motivierter, Schüler ein wirkliches gelungenes Weihnachtsstück mit Kostümen und selbstgebastelten Requisiten auf die Beine zu stellen, das auf der Schulweihnachtsfeier( welche ganz im afrikanischen Stil 2,5 Stunden später als geplant angefangen hat) mit großer Begeisterung aufgeführt wurde und ebenso großer Begeisterung beim Publikum hervorgerufen hat!Franzi ist mit Kai in ein Tal gefahren bzw gewandert, wo er den Bau einer dringend notwendigen (warum werdet ihr sicher verstehen, wenn die entsprechenden Fotos hochgeladen sind!) Brücke beaufsichtigt und anleitet und Anja ist mit dem Patron der Schule nach Mwakaleli gewandert, was für ihre Füße allerdings ziemlich schmerzlich geendet hat.
Warum wir diese Ausflüge getrennt gemacht haben hat die einfachen Gründe, dass einmal Anja Theaterprobe und das andere Mal Franzi eine wichtige Unterrichtsstunde hatte!
Weil wir uns auch ein mal von unserer Gastgeberseite zeigen wollen, bekochen wir am Samstag vier der Junggesellen-Lehrer. Es gibt Bruscetta, Spagetti mit Fleisch und Tomaten und als desert Schokobananen. Unsere gaeste sind anders als erwartet ganz begeister vom dem ihnen unbekannten Essen und der Abend wird zum vollen Erfolg erklaert.
Montag schreiben Franzis zwei Schueler ihren Wirtschaftstest und sie ist schon am abend, weil sies kaum erwarten konnte, mit der Korrektur fertig.
Und heute frueh gings dann endlich los auf unsre lang ersehnte Reise durch den Sueden Tansanias...