Dienstag, 13. November 2007

Die letzten Tage ...

So, nachdem doch schon einige Zeit seit unserem letzten Bericht vergangen ist und wir heute (11.11) vor ziemlich genau vier Wochen Deutschland verlassen haben, wollen wir euch mal wieder an unserem Leben hier teilhaben lassen.
Wie beim letzten Mal schon erwaehnt, ist unsere "Beschaeftigungslosigkeit" (teilweise) in "Ueberbeschaeftigung" und Stress uebergegangen. Wobei das wohl eher auf mich (Franzi) zutrifft. Mit zwei Klassen und jeweils 80 min. Unterricht am Tag bin ich meist den ganzen Tag mit Unterrichtvorbereiten und -halten beschaeftigt. Anja hatte urspruenglich viermal, inzwischen aber nur noch dreimal die Woche Matheextraunterricht in der Form III. Ebenso unterschiedlich sind auch die Groessen unserer Klassen. So hat Anja eigentlich 40 Schueler zu unterrichten und, auch wenn die, the-African-way-of-living-like, gehen und kommen wann sie wollen, sind es weit aus mehr als meine 2, oder manchmal 3, Wirtschaftsschueler in Form V und den 5 Schuelern in Form VI.
Nachdem die Jahresabschlusspruefung, die ueber das Vorruecken in die naechste Jahrgangsstufe entscheidet, bei Anja schon in knapp 2 Wochen ist, die fuer meine Form V aber erst kurz vor Weihnachten und die A-Level Pruefungen der Form VI sogar erst im Februar, haben wir auch unterschiedliche Ansichten ueber die Sinnhaftig- bzw. losigkeit unserer Arbeit. Nichtsdestotrotz haengen wir uns beide voll rein und nutzen die Moeglichkeit in diesem Bereich Erfahrungen & Eindruecke sammeln zu koennen. ;-)))
Anja wird jetzt noch nebenher versuchen mit Schuelern aus der Form I und III ein Weihnachtsstueck fuer die Weihnachtsfeier am 7.12. einzustudieren. Soweit es zeitlich geht werde ich ihr natuerlich dabei helfen.
Ja, soviel zu unserer derzeitigen "Arbeitssituation" ;-))...
Aber, wie ihr euch bei uns Beiden sicher vorstellen koennt sorgen wir auch dafuer, dass unser Vergnuegen keinesfalls zu kurz kommt!!!

Vergangenes Wochenende haben wir mit Kai, Jona und Detlef eine Fahrradtour nach Matema am Nyasa-See gemacht. Susanne ist mit Hanja, Malei und 2 weiteren Kindern, Simon und Sophia, von einem deutschen Aerztepaar aus Mbeya, die auf einen Kongess mussten, mit dem Auto hinterhergefahren. Wir haben zwar geplant mit dem Fahrrad von Manow nach Matema zu fahren, den Rueckweg aber lieber alle zusammen im Auto zurueckzulegen. Zwischen Manow und Matema ist naemlich ein Hoehenunterschied von ca. 1000 m!!!
So anstrengend die Tour, vorallem gegen Ende hin, da es je naeher wir unserem Ziel kamen auch immer waermer bzw. heisser wurde, auch war, es folgten 3,5 Tage (wir haben kurzfristig bis Montag verlaengert :-)) im Paradies. Wir verbringen die Zeit in zwei schoenen Haeusern, direkt am fast immer menschenleeren Sandstrand mit Palmen, ca. 20 meter vom See entfehrnt, der uns, abgesehen vom Suesswasser, aber eher wie das Meer vorkam.
Der See liegt wunderschoen, umrandet von den Livingstone Mountains und wir geniessen es uns bei sommerlichen Temperaturen zu sonnen und zu baden.
Am Samstagabend haben wir Zwei, Kai und Detlef eine Wanderung zu einem Wasserfall, gleich in der Naehe, gemacht. Unter dem Wasserfall befindet sich ein kleiner See in dem wir uns nach dem anstrengenden Aufstieg etwas erfrischen konnten. Das Baden konnte ich irgendwie nicht so ganz abwarten und hab mich schon auf dem Hinweg (unfreiwillig) ins Wasser begeben ;-).
Der Abstieg war auch nochmal ein Abenteuer fuer sich, weil es direkt durchs Flussbett ging. Trotz ein paar Schuerfwunden und blauen Flecken aufgrund des Rueckwegs haben wir den Ausflug sehr genossen.
Am Sonntag geht es mit dem traditionellen Ein-Baum-Boot zu einer kleinen Badebucht. Wir hoffen bunte Fische, die wir daheim nur aus dem Aquarium kennen, beobachten zu koennen. Leider wird dort als wir eintreffen eifrig gefischt und so faellt der Ausflug eher enttaeuschend aus.
Dafuer haben wir uns den frisch gefangenen Fisch, den es zweimal waehrend unseres Aufenthaltes gab, schmecken lassen.
Kurz gesagt hatten wir in Matema eine einmalig schoene, eindrucksreiche und erholsame Zeit und wir werden sicher nochmal wiederkommen!!!

Die darauffolgende Woche war dann hauptsaechlich vom Unterricht halten und vorbereiten gepraegt. Wir haben zwar noch nicht sicher entschieden wohin es geht, aber es steht schonmal fest, dass wir ab 15.12. bis vorraussichtlich 12.1. auf Reisen sein werden.
Am Donnerstagabend waren wir mal wieder bei Hoffmanns um deren Besuch aus Itete, eine deutsche Medizinstudentin und eine finnische Aerztin, kennenzulernen. Mit der deutschen Studentin Judith (aus Berlin) haben wir uns auf Anhieb gut verstanden und, da ihre Zeit in Itete bald vorbei ist, sie aber auch noch rumreisen moechte, werden sich unsere Wege warscheinlich nocheinmal kreuzen – Handynummern sind schon ausgetauscht.
Freitag haben wir uns dann mehr oder weniger “frei genommen”, da wir urspruenglich geplant hatten mit Kai eine Bruecke, deren Bau er beaufsichtigt, anzuschaun. Die Besichtigung wurde leider kurzfristig verschoben.
Dieses Wochenende waren wir also -ausnahmsweise- mal wieder “Daheim”.
Am Samstag haben wir Kai bei einer 5-stuendigen Querfeldeinwanderung begleitet. So kamen wir, was bei dem Essen hier dringend noetig ist, zu ein bisschen Bewegung und Kai hat die Schulwasserleitung auf Lecks untersucht.
Wir wollen verhindern sichtlich runder als wir gegangen sind wieder zukommen.
Was gar nicht so unrealistisch ist, da Susanne uns erzaelt hat, dass sie in ihrem Jahr als Voluntaerin hier ziemlich zugenommen hat. Die tansanische Kueche ist eben sehr kohlenhydrat- und fetthaltig.
Am Sonntag waren wir wieder in der Kirche, wie es sich gehoert(!) und durften diesmal ein Abendmahl miterleben. Die Kirche hatte wohl etwas Geld uebrig und hatte somit mal wieder Hostien und “Wein” (ein suesse Getraenk mit einer Geschmacksrichtung aus Hustensaft und Gummibaerchen) besorgt.
Der als Kollekte gespendete Hahn sorgte schon waerend der Messe fuer Unterhaltung und wurde nach dem Gottesdienst vor der Kirche versteigert.
Susanne hat fuer uns eine Stange Zuckerrohr ersteigert und so sind wir auch schon in den Genuss des tansanischen “Kaugummis” (wie ich es genannt habe) gekommen.
Gegen Nachmittag schuettete es mal wieder wie aus Kuebeln, aber da sich das Wetter hier sehr schnell aendert, konnten wir uns kurz danach begleitet von strahlenden Sonnenschein auf den Weg zu Hoffmanns machen.
Zum Abendessen waren wir bei Mwakema, einem aelteren Geschichts-und Erdkundelehrer, der auch ein bisschen Deutsch lernt, eingeladen. Es wurde ein angenehmer Abend mit interessanten Gespraechen ueber deutsche bzw. europaeische Traditionen im Gegensatz bzw. Vergleich zu denen in Tansania und ueber weitere Unterschiede unserer Kulturen und Schulsysteme. Und so war auch dieses Wochenende wieder sehr schnell vorbei.
Wir sind aber schon ganz gespannt auf das Kommende an dem wir einschliesslich Freitag bis Dienstag mit Kai und Detlef in den Ruaha Nationalpark, den groessten Tansanias, fahren werden.
Also, freut euch schon mal auf unseren naechsten Bericht und Fotos!!!
Bis Bald!