Sonntag, 13. April 2008

Manow in der Regenzeit

Beweisfoto

Lehrer-&Stafffoto (nicht vollständig)

Am Strand in Matema

Ostern in Matema

lang erwarteter Bericht

Hallo meine Lieben,

nachdem seit meinem letzten Bericht ganze 3 Monate vergangen sind *schäm* und ich eigentlich dieses Wochenende mit Anja zurückkommen hätte sollen, hab ich mir gedacht, dass es höchste Zeit ist, wieder mal von hier zu berichten und auch einige Erklärungen zu geben. Die detaillierte Ausführung der vergangenen 3 Monate heb ich mir allerdings für meine Rückkehr auf! ;-)

Fünf Tage nach mir sind dann auch Anja und Fabi nach Manow gekommen, wo wir trotz ihrer Ausflüge einige nette Tage miteinander hatten. Eigentlich wäre am 14.1. auch wieder die Schule losgegangen bzw in einer gewissen Weise ist sie auch losgegangen, allerdings hat es noch fast 2,5 Wochen gedauert bis endgültig alle Schüler wieder zurück waren- alles andere hätte mich inzwischen aber auch höchst überrascht! :-) Ja, und so ist dann nach einigen Anlaufschwierigkeiten der gewohnte Lauf weitergegangen. Ich hab Daudi und Abel wieder in Wirtschaft sowie den Englisch- Einführungskurs in Form I unterrichtet. Ende Januar bin ich für 2 Tage mit Kai mit nach Mbeya gefahren, um zum Einen meinen Fuß, der seit Zanzibar ziemlich weh tat und durch nichts besser wurde, im Krankenhaus anschauen zu lassen und zum Anderen Fabi, der zurück nach Deutschland ist, und Anja, die da dann nach Iwambe gewechselt ist, zu verabschieden und auch noch einige Dinge (v.a.Essen) einzukaufen. Auf dem Rückweg haben wir dann Kais Mama vom Bus abgeholt, die für 6 Wochen zu Besuch gekommen ist. Als Heilpraktikerin hat sie sich gleich am nächsten Tag meinem Fuß angenommen und ihn in gut 1,5 Wochen wieder „hinbekommen“. War eine Entzündung im Fuß, die sich schon bis zum Knie ausgebreitet hatte. Am selben Tag war dann auch die offizielle Schulleiterübergabe, bei der Kai sein Amt an Masiba übergeben hat. Anfang März war auch ein Wechsel im Amt des Schatzmeisters bzw Buchführers, was ich persönlich bissl schade gefunden hab, weil ich Mwanbapa, den ehemaligen „Treasurer“, echt gern gemocht hab, v.a. wegen seiner unglaublich lustigen und unterhaltsamen Art. Im Februar waren dann auch die A-Level Prüfungen sowie die Form VI Graduation. Lustigerweise bin ich mit all meinen ehemaligen Wirtschaftsschülern nochmal im Bus gesessen, als diese nach Hause gefahren sind und ich einen Lehrer, Martin, meinen Nachbarn, mit dem und seinem Mitbewohner Ntuli, auch Lehrer, ich auch immer Fußball schau (leider „nur“ Premier League und Africa Cup of Nations), nach Tukuyu begleitet hab. Darüber hinaus hatte die Form V auch Abschlussprüfungen und ich durfte noch einen Test für Wirtschaft stellen und korrigieren, was dieses Mal aber bissl schwieriger war, weil er über das ganze Schuljahr gestellt werden sollte, also auch die Themenbereiche beinhaltend, die nicht ich mit ihnen behandelt hatte. Dementsprechend haben sie leider auch schlechter abgeschnitten. Mitte Februar gabs dann noch 2 weiter Veränderungen. Zum Einen ist Petra, Lehramtsstudentin aus Mühldorf, gekommen und zum Anderen hat sich mein Arbeitsbereich um die Schulbibliothek und die Vorschule mit Jona, Kais und Susannes Sohn, erweitert. Petra hat hier für 8 Wochen in ihren Semesterferien ein Praktikum gemacht und Englisch, Erdkunde sowie Deutsch (sie macht eine Zusatzausbildung „Deutsch als Fremdsprache“) unterrichtet. Ihre Zeit hier neigt sich aber dem Ende zu und somit auch unsere schöne und vor allem lustige und problemlose gemeinsame Zeit. Die Vorschule mit Jona haben wir jetzt mit meiner (letzten) Verlängerung von 1 auf 4 Tage pro Woche erweitert, wovon an einem Tag auch seine kleinere Schwester Hanja mitkommt, die die anderen 3 Tage in den Kindergarten geht, für den Jona schon zu alt ist. Am 1.März war dann, nach Susanne Mitte Februar, Kais Geburtstag, zu dem auch Freunde aus Mbeya sowie Anja gekommen sind. Da ich Susanne beim Kochen und Backen geholfen hab, bin ich auch zum dem Vergnügen des Spätzleschabens und Krautwickerlmachens gekommen, was meine Family auf Grund meiner daheim eher seltenen bis nicht-vorhandenen Kochversuche mit Sicherheit überrascht hat! ;-)

Die durchaus lustige und ausgelassene Feier mit Resteessen am nächsten Tag hatte allerdings zur Folge, dass ich auf Grund der unheimlich guten deutschen Kost in unheimlich großen Mengen auch noch an den 2 folgenden Tagen keinen Hunger verspürte!

In der nächsten Woche gings wieder mit Kai nach Mbeya, damit Petra mal wieder bissl Stadtluft schnuppern konnte und wir beide unseren Einkaufsdrang befriedigen konnten! ;-) An einem Abend sind wir auch mit Kai, Anja und Ariel, einem amerikanischen Voluntär, den Anja über Deborah kannte, in eine tansanische Bar und dann noch in einen Club gegangen, was durchaus auch eine Erfahrung wert war.*g* ;-)

Zuvor waren wir 3 Mädels aber noch mit Kai beim Sonnenuntergangspicknicken auf einem Berg mit Blick auf Mbeya, wo wir schon bei Anjas und meinem ersten Besuch in Mbeya waren.

Von Gründonnerstag bis Ostermontag sind Petra und ich nach Matema am Nyasa-See gefahren, wo wir trotz relativ häufigem Regen uns am ersten Tag einen dermaßenen Sonnenbrand geholt haben, dass jedes Kleidungsstück weniger die Schmerzen erheblich verringert hat. Nicht nur Dank der vielen internationalen Bekanntschaften und des leckeren Fischs hatten wir unvergesslich schöne Tage, sondern, wie auch schon bei meinem ersten Aufenthalt, hat die wahnsinnig schöne Landschaft einen großen Teil dazu beigetragen. Nach Matema haben wir noch für einen Tag bzw. Abend Anja in Iwambe besucht, bevor ich wieder zurück nach Manow bin und Petra noch nach Songea gefahren ist, wo ich schon an Weihnachten mit Anja war.

Am letzten Märzwochenende ist Anja noch ein letztes Mal nach Manow gekommen um sich endgültig von allen hier zu verabschieden, weil sie ihr letztes Wochenende in Iwambe/Mbeya verbringen wollte. Mit diesem Wochenende waren dann auch die 1,5-wöchigen Osterferien vorbei, während welcher unser Schulchor bei einem landesweiten Chorwettbewerb gewonnen hat(->es gibt übrigens eine CD und Kassette von ihm). Nun standen die Midterm-Examen an, was für uns Lehrer keinen Unterricht aber Aufsicht bedeutete, was teilweise um einiges anstrengender war als zu unterrichten...

In genau dieser Woche ist dann auch meine endültige Entscheidung gefallen, noch einmal zu verlängern, womit ich wahrscheinlich viele daheim in Deutschland enttäuscht habe, aber wofür ich einige gute Gründe und Argumente habe. Mein Hauptgrund ist, dass ich meine Arbeit in der Bibliothek gerne zu Ende bringen würde, das aber keinenfalls bis zum ursprünglichen Abflugdatum geschafft hätte. Jeder der mich kennt, weiß, dass es einfach absolut nicht meine Art ist, etwas anzufangen und es dann nicht zu Ende zu bringen. Ein weiterer Aspekt bei dieser Chaos-Bibliothek ist, dass wenn ich die Neuordnung bzw überhaupt Ordnung nicht abschließe, wird ihr Zustand genauso unfertig bleiben, wie ich ihn hinterlasse. Darüber hinaus hat mich auch die Schulleitung um eine Verlängerung gebeten, mir sogar einen 2-Jahres-Vertrag als Bibliothekarin und Lehrerin angeboten, den ich aber dann doch dankend abgelehnt hab. Irgendwann sollte ich ja doch erstmal zur Uni gehen, oder?!?;-) Hinzu ist auch noch gekommen, dass ich mich hier unheimlich wohl fühle und total in der Gemeinschaft und Gesellschaft aufgenommen und akzeptiert bin und ich dieses Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gemeinschaft einer fremden Kultur gerne so lange wie möglich auskosten möchte, weil es bei keiner Rückkehr je wieder so werden würde wie jetzt und ich jetzt auch noch die Zeit dazu habe, hier zu bleiben. Es gibt noch einige weiter Gründe, die ich hier jetzt aber nicht weiter ausführen möchte bzw wofür der Platz nicht reicht! Ich hoffe aber, dass auch die Enttäuschten unter euch mich zumindest ein wenig verstehen können.

Ab Montag geht auch das neue Schuljahr für Form V und VI wieder los, was für mich wieder Wirtschaftsunterricht bedeutet. Aber am Dienstag begleite ich erstmal Petra bis nach Mbeya, da sie nächsten Sonntag schon heimfliegt. Außerdem hab ich auch noch so einiges zu besorgen und erledigen, nachdem wir eigentlich nix mehr wirklich haben!

Auch wenn ich dann wieder alleine wohne, womit ich übrigens nicht das geringste Problem hab, braucht sich niemand Sorgen zu machen, da ich lauter fürsorgliche Freunde und Kollegen um mich herum hab, die alle auf mich aufpassen! ;-)

So, nun wünsch ich euch allen einen schönen Frühling (bei uns wirds etz Winter) und verbleibe bis zum nächsten Mal mit vielen lieben Grüßen aus dem im Moment sehr regnerischen (->stärkste Regenzeit seit 10 Jahren) Manow

Eure Franzi

Montag, 10. März 2008

Iwambi

Hey Leute!

Weiss sch ich hab mich mal wieder ewig nicht gemeldet.
Bin jetz also in Iwambi in einem Waisenhaus. Iwambi ist mit dem Daladala ca. 20 min. von Mbeya Zentrum entfehrnt und liegt auf der Strecke nach Mbalizi. Sagt euch alles nix, weiss ich scho, aber falls ihrs mal bei Google-earth anschaun wollt.
Vormittags arbeit ich da jetz im "Montessori"-Kindergarten und Nachmittags manchmal in der Schneiderei. Die Wochenenden war ich meisstens unterwegs: In der Stadt bei Freunden , in Manow, in einem Dorf. Ok, dass war mal wirklich nicht sehr ausfuehrlich, aber meine Zeit ist mal wieder um. Wollt mich nur kurz melden, dass mit mir alles klar ist und ich meine letzte Zeit hier in vollen Zuegen geniess. Sind ja jetz auch nur noch 5 Wochen... Also, bis bald wuerde mich freun, wenn auch ihr mal wieder was schreibt!